Bildungseinrichtungen mit hoher Frequenz sollen künftig in die Innenstadt

OB legt Handlungs- und Investitionspaket „Bildungs- und Arbeitsort Innenstadt“ vor / Neuer Handlungsgrundsatz

Die Stadtverwaltung soll künftig verstärkt frequenzstarke Nutzungen in die Innenstadt verlagern. Ein Schwerpunkt soll dabei das Feld der Bildung, also Schulen und Hochschulen sein. Das ist Kernaussage eines Strategiepapiers, das Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum dem Rat jetzt vorlegt. Auf dieser Basis und ausgehend von der vom Rat beschlossenen Innenstadtstrategie werde ein Handlungs- und Investitionspaket für den Bildungs- und Arbeitsort Innenstadt auf den Weg gebracht, sagte Dr. Kornblum. Ziel der Initiative ist, die Innenstadt als zentralen sozialen und demokratischen Ort von Stadt und Region ebenso wie als gut frequentierten Standort für gewerbliche Angebote zu stärken. Dafür würde die Stadt gegebenenfalls Immobilien auch selbst erwerben.

Ergänzend zum bestehenden Zentrenkonzept Einzelhandel entstehe so ein neuer Handlungsgrundsatz, insbesondere von der Stadt verantwortete Einrichtungen mit Frequenzwirkung prioritär in der Innenstadt anzusiedeln. Dabei bieten sich für die Stadt als Schulträgerin die Schulen und die Volkshochschule an. Zudem sind für Museen und Hochschulen Nutzungen wie (gemeinsame) Depots, Ausstellungs- und Atelierflächen, Präsentationsräume oder auch ganz neue Standorte für Kultureinrichtungen denkbar.

„Wir reagieren mit diesem Handlungs- und Investitionspaket auf die Leerstände großer Immobilien in der Innenstadt, für die keine Zukunftsperspektive absehbar ist“, sagte der OB. „Auch wenn wir derzeit alles für uns als Stadt Mögliche tun, um Galeria Karstadt an der Schuhstraße noch zu erhalten, so gilt es dennoch, eine Antwort zu finden auf Veränderungen, die sich in den Leerständen ehemals großer Kaufhausgebäude und Passagen und in einem Rückgang des Nutzungsanteils des Einzelhandels ausdrücken.“ Die Innenstadt sei weiterhin stabil, habe eine hohe Zentralität, sei sehr gut erreichbar, attraktiv für Menschen aus Braunschweig und weit darüber hinaus, so der Oberbürgermeister.

Dr. Kornblum weiter: „Mit dem jetzt vorgelegten Konzept sehe ich eine große Chance, diese Attraktivität für die Zukunft zu sichern. Hier ist die Stadt jetzt mit Blick auf die großen Leerstände gefordert. Die Innenstadt kann stärker noch als bisher ein Ort der Bildung, der Kreativwirtschaft, des Austausches, der Begegnung und der Kultur werden. Indem wir diese Funktionen stärken und erweitern, entstehen positive Effekte auch für Einzelhandel und Gastronomie. Und für die Einrichtungen ist die Ansiedlung in der Innenstadt wiederum hoch attraktiv.“

Insbesondere für die Technische Universität (TU) und die Hochschule für Bildende Künste (HBK), beide eher in Randlagen der Innenstadt angesiedelt, könnten sich Möglichkeiten ergeben, an zentraler Stelle ihre Arbeit unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen noch besser bekannt zu machen und damit die Innenstadt weiter zu beleben und für jüngere Menschen noch attraktiver zu machen. Ebenso ist studentisches Wohnen denkbar.

Es werde darum gehen, gemeinsam mit Partnern und Institutionen, etwa den Hochschulen, Projekte auszuwählen und dafür geeignete, verfügbare Immobilien im Innenstadtbereich zu suchen, erläuterte Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa. Die Stadt könne auch im Sinne nachhaltiger Kommunalfinanzen nur dort tätig werden, wo sie Immobilien selbst besitze. Sie werde im Rahmen der vom Oberbürgermeister bereits angekündigten Task Force Innenstadt Gespräche mit Eigentümern großflächiger Leerstände führen und in solchen Fällen Flächen erwerben, wenn dies zu marktgerechten Konditionen geschehen könne und mit Blick auf die Nutzungen und den damit erzielten Revitalisierungseffekt der Innenstadt vertretbar sei.

Unter den innenstadtnahen städtischen Schulen stünden solche im Fokus, bei denen ohnehin große Sanierungen oder Erweiterungen geplant seien, verdeutlichte Dr. Kornblum. So sollen keine zusätzlichen Kosten anfallen. Bestandsstandorte, die dann nicht mehr benötigt werden, könnten auch verkauft werden, um die Auswirkungen auf den Haushalt neutral zu halten.

Mögliche Projekte der Stadt Braunschweig könnten die Erweiterung des Gymnasiums Kleine Burg sein, das insbesondere aufgrund der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium und der Aufgabe seiner Außenstelle dringend neue Flächen in der Nähe des Hauptgebäudes braucht, oder ein Zusammenlegen der Standorte der ohnehin stark sanierungsbedürftigen Johannes-Selenka-Schule. Ein weiteres grundsätzlich mögliches Projekt wäre die stärkere Bündelung von Räumen der Volkshochschule, die derzeit mehrere gemietete Immobilien nutzt.  Ebenso könnte das Haus der Familie an neuem Standort in der Innenstadt weiterentwickelt werden.

Profitieren von einer zentraleren Lage könnte auch die „halle 267 – städtische galerie braunschweig“, derzeit an der Hamburger Straße. Eine Verlagerung würde zeitgenössischer Kunst zu stärkerer Präsenz in der Innenstadt verhelfen und zugleich Ausstellungsflächen etwa für die HBK bieten. Das Städtische Museum, aber auch mehrere weitere Museen wie das Museum für Photographie und das Schlossmuseum haben Bedarf an Flächen für (Schau-) Depots. Das Museum für Photographie sucht grundsätzlich nach neuen Räumen.

Zudem haben sowohl TU als auch HBK unterschiedlichste Flächenbedarfe. So sucht die HBK Atelierflächen, die TU Lehr- und Lernräume. Die TU verfolgt zudem das Projekt einer Wissenschaftsgalerie, um ihre Forschungsschwerpunkte der Öffentlichkeit noch bekannter zu machen. Kombiniert mit studentischem Wohnen könnte ein Projekt entstehen, das Lernen, Wohnen und Arbeiten in einem Gebäudekomplex verbindet und im Sinne eines neuen Nutzungsmixes in der Innenstadt innovativ sein könnte.

Alle diese Optionen werden jetzt kurzfristig geprüft, erläuterte der OB. Sie würden dann in Einzelvorschläge münden und dem Rat vorgelegt.

Das Handlungs- und Investitionspaket baue auf dem Innenstadtdialog der vergangenen Jahre und dem Strategiekonzept „Innenstadt“, erläuterte Wirtschaftsdezent Leppa. Er verwies auch auf das intensive Werben um Fördermittel im Rahmen von „Perspektive Innenstadt“ und „Resiliente Innenstadt“ mit einem Volumen von bisher rund 12 Millionen Euro eingeworbener Förderung. Zugleich schließe sie nicht nur an das Zentrenkonzept an, sondern auch an die Vorgaben für nachhaltige und städtebaulich hochwertige Entwicklung aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK).  Zur Entwicklung der Gebäude sollen städtebauliche Wettbewerbe durchgeführt werden.

Quelle:

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